Montag, 19. März 2012

Gesichtet: Nathalie küßt



Nathalie Kuesst 
Kinostart: 12.04.2012


















Audrey Tautou? Das ist doch diese super süße Französin aus dem “Amelie“-Film? Genau! Die mit den Knopfaugen und dem tollen Lächeln. Seit ihrer großen Rolle in dem Jean-Pierre Jeunet -Kultstreifen hat die mittlerweile 36-Jährige aber noch so einiges anderes gemacht.





 An der Seite von Tom Hanks knackte sie den „Da Vinci Code“ in ihrem einzigen großen US-Blockbuster, für Chanel stand sie nicht nur als Werbegesicht vor der Kamera, sie verkörperte die Modeschöpferin auch selbst in dem Biopic „Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft“, dass ihr eine englische Bafta- und eine spanische César-Nominierung einbrachte. Bald ist sie in dem Michel Gondry-Streifen „L'écume des jours“ zu sehen, doch vorerst schwebt sie für alle frankophilen wundervoll leichtfüssig durch das seichte Komödien-Drama „Nathalie Küßt“. Einen Film den man auch getrost in ein eigenständiges, neues Genre eintüten könnte: „Tautouploitation“. 





Ja, im Adaptieren und Drehen seines eigenen Romans, mit Hilfe von Bruder Stéphane, feiert David Foenkino ein großes Audrey Tautou-Fest. In unzähligen, langen, verfolgenden Kamerafahrten werden entweder ihre filigranen Beine, ihr Nacken, oder der leuchtende spitze Mund seiner Hauptdarstellerin gezeigt. Sogar in ihren Gedanken schwelgt man des öfteren. Natürlich muss das nichts Schlechtes sein, es gibt schlimmeres als Audrey Tautou dabei zuzusehen, wie sie einfach sie selbst oder eben die Titel gebende Nathalie ist. Die wiederum hat es gar nicht so einfach in ihrem Leben. Nicht nur das ihr Chef (In welcher Branche sie arbeitet, kommt nie genau zur Sprache) über beide Ohren in sie verliebt ist, sogar ihr Sunnyboy-Freund kommt immer wieder dazu ihr ihre „Unglaubligkeit“ zu beweisen. „Neben ihr verblassen andere Frauen, sie ist wie Yoko Ono. Die sprengte mit ihrer Schönheit einst die größte Band aller Zeiten“ heißt es. 






Wie hübsch da erst ihre Kinder werden, denkt sich auch Audreys – Pardon -- Nathalies Filmfreund François. Schnurstracks werden die Eltern vom Mittagstisch verbannt und so schnell wie möglich das heimische Bett aufgesucht. Schade nur das sich Francois auch sonst recht fit hält. Bei seinem täglichen Jogging-Training stirbt Nathalies Freund plötzlich. 

Drei trauernde Jahre vergehen und die Schönheit stürzt sich in Arbeit. 
Allen Flirtversuchen des Chefs zum Trotz, bleibt sie lieber Single. Bis plötzlich der depressive Schwede Markus in ihrem Büro steht. 







Eine Kombination aus Opa-Pullis in verschiedenen Beige-Tönen tragend und die verschwitzte Halbglatze noch gerade abgetupft, fällt sie ihn plötzlich an und drückt dem Ahnungslosen einen dicken Schmatzer auf. Was woanders als sexuelle Belästigung gelten könnte, lässt Markus kurzzeitig wieder wie einen pubertierenden Jüngling durch die Strassen laufen. Tja, so ein „French-Kiss“ bewirkt Wunder. Hier kommt „Nathalie küßt“ dann kurzzeitig in Fahrt. Eine Romanze mit dem – im echten Leben belgischen Comedian François Damiens – kann sich nämlich keiner so wirklich vorstellen. 






Nicht nur der verwirrte Chef, auch ihre besten Freunde sind geschockt, dass die wundervolle, smarte Nathalie so einen bulligen Typen trifft. Hier kommen nicht nur hinreißend, skurille Situationen zustande, auch der schwarze Humor tut dem sonst eher schmalzigen Streifen gut. Ob das ungleiche Paar sich verliebt und was man sonst noch so von Audrey sieht, das wird erst ein Kinobesuch zu Tage bringen. Allen Dramen-Erprobten Fans von Audrey Tautou ist der Streifen wärmstes zu empfehlen. Alle anderen würden eh nicht reingehen.





Fotos: Promo
Text: Markus Breuer